Einrichtung


Bei der Einrichtung eines Kaninchengeheges lauern im Handel viele Gefahren, denn nicht alle angebotenen Gegenstände sind für Kaninchen geeignet. Einige können sogar lebensgefährlich für unsere Tiere sein. Natürlich gibt es verschiedene Anforderungen an die Einrichtung je nachdem ob sie in ein Außen- oder Innengehege sollen.

Allgemein lässt sich erst mal sagen das Einrichtungsgegenstände am besten aus natürlichen Materialien bestehen sollten. Da Kaninchen einen starken Nagetrieb haben werden Einrichtungsgegenstände nicht verschont. Ein regelmäßiger Austausch ist daher vorprogrammiert. Holz, Metall und Stein eignen sich daher am besten. Kunststoff ist eher ungeeignet da die Tiere beim an knabbern kleine Teile verschlucken können die innere Verletzungen verursachen können.

  

Unter folgendem Link findet ihr alle Einrichtungsgegenstände die ich verwende.

Toilette/Einstreu


Kaninchen sind reinliche Tiere und haben ihre bestimmte „Klo-Ecken“. Diese sind meistens dort wo gefressen wird. Daher sollte unbedingt eine Kotschalte beim Heu stehen.  Gegebenenfalls noch eine kleinere Schale noch in einer anderen Ecke (diese suchen sich meist die Kaninchen aus. Eine Katzenkloschale ist hier perfekt).

 

Gefüllt wird diese Toilettenschalen werden am besten mit Kleintierstreu. Der Nachteil hier ist es es lange zum verrotten braucht. Daher nehme ich persönlich Leinenstroh (vom Flachs kommt das). Es saugt zwar nicht so gut wie Kleintierstreu verrottet aber deutlich schneller. In die Urin Ecken kommen Holzpellets. 

Holzpellets saugen den Urin extrem gut auf und verhindern somit, dass es schnell riecht. Diese Pellets gibt’s im Tierfachmarkt oder (deutlich billiger und genauso effektiv) im Baumarkt als Brennmaterial.

Sollte die Geschwindigkeit beim verrotten egal sein kann gut das billigere Kleintierstreu verwendet werden.

Achtung: Keine Strohpellets nehmen da diese im Magen quellen falls sie gefressen werden und so einen Magenverschluss verursachen können.

Heuraufe


Heu sollte am besten in einer Heuraufe angeboten werden. So wird das Futter vor Verschmutzung geschützt.

Heuraufen sollten keine zu großen Gitterabstand haben und immer einen Deckel besitzen (bei offenen Heuraufen). Dies verhindert das die Tiere in die Heuraufe sitzen. Vor allem jüngere Tiere machen dies gern. Dabei können aber die Pfoten durch die Gitter rutschen und im schlimmsten Fall bricht sich das Kaninchen das Bein beim herausspringen.

Auch Frischfutter kann in Raufen angeboten werden um es vor Verschmutzung zu schützen

 

Futter und Wasser


Futter sollte immer im Napf angeboten werden. Am besten ist hier ein Keramiknapf. Dieser lässt sich leicht mit warmen Wasser reinigen und ist schwerer. Bei leichten Näpfen passiert es ganz oft das sie, sobald sie leer sind, gerne durch den Stall „geworfen“ werden, was ganz schön laut werden kann.

Für Wasser gibt es sogenannte Nippeltränken. Von diesen Rat ich aber ab. Das hat mehrere Gründe. Der Hauptgrund ist das die Tiere um trinken zu können mit ihrer Zunge an die Kugel im Metallröhrchen stupsen müssen. Anschließend kommt ein bis zwei Tropfen Wasser heraus. Dies wird solange wiederholt bis das Tier keinen Durst mehr hat.

Viele Kaninchen trinken eh schon wenig, wenn sie nun für ihr Wasser „arbeiten“ müssen macht es dies nicht unbedingt besser. Aus einem Napf dagegen kann das Kaninchen so viel und so schnell trinken wie sie möchten. Ich persönlich würde im Sommer mein kühles Getränk auch lieber mit großen Schlücken trinken anstatt Tröpfchenweise.

Ein weiteres Problem ist das die Kugel aus Metall ist. Im Winter kann da schon mal die ein oder andere Zunge festkleben und Verletzungen hinterlassen.

Der Vorteil von solchen Tränken ist natürlich das es einen Wasservorrat gibt welche man bei einem Napf nicht hat. Hierfür gibt es Näpfe mit Wasservorrat aus der Hundehaltung.

Außerdem haben die Tiere beim trinken aus dem Napf eine natürliche Kopfhaltung und müssen sich nicht verrenken.

 

Jeder muss für sich selbst entscheiden was er für die bessere Variante hält. Ich persönlich kann für den Napf sprechen. Stellt man diesen erhöht auf ein Häuschen oder ähnliches bleibt er länger sauber.

Verstecke/Rückzugsorte


Kaninchen sind Fluchttiere, daher sind Versteckmöglichkeiten Pflicht in einem gut Strukturiertem Gehege. Auch um mal seine Ruhe vor den anderen zu Haben ist so ein Versteck klasse.

Hierfür kann man Holzhäuschen (bitte mit 2 Ein- bzw. Ausgängen) nehmen oder Pflanzsteine. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Vor allem im Baumarkt findet man oft tolle Gegenstände die Langlebig sind. Haben die Gegenstände ein „flaches Dach“ kann dieses gleichzeitig als erhöhte Liegefläche von den Tieren genutzt werden.

Vor allem in Außenhaltung sollte im Gehege ein Stall stehen in dem alle Tiere bequem Platz haben. Zu groß sollte er auch nicht sein da der Raum mit der Körperwärme der Tiere aufgeheizt werden können sollte. Gerade im Winter ist dies wichtig, dass sich die Tiere bei Schnee auch mal ins trockene zurückziehen können. So kommen sie auch im Winter ohne Probleme mit zweistelligen Minusgraden klar.  

In Innen Haltung ist so ein Stall natürlich nicht Pflicht da es hier ja das ganze Jahr schön warm ist.

Buddelkiste


Kaninchen sind neben dem Nagen auch Baumeister. In freier Wildbahn leben die Kaninchen unterirdisch und vor allem die Weibchen legen hier ihre Höhlen an. Daher sollte sowohl in Innen- als auch in Außenhaltung eine Buddelkiste mit Erde angeboten werden. Hierfür bieten sich Mörtelwannen an, Sandkästen oder Hochbeet Umrandungen. Gerne kann aber auch selbst handwerklich was gezimmert werden. Vor allem Weibchen bauen beim buddeln gern stress ab und können dadurch ruhiger werden.